1. Interregionaler Kongress H₂GreenTECH

1.INTERREGIONALER KONGRESS H₂GreenTECH: FÖRDERUNG DER SLOWENISCH-ÖSTERREICHISCHEN GRENZÜBERGREIFENDEN ZUSAMMENARBEIT IM BEREICH DER ENTWICKLUNG VON CO2-ARMEN TECHNOLOGIEN

Maribor, den 23. Juni 2021 – das Konsortium der Partner von H₂GreenTECH hat in Zusammenarbeit mit dem Projektpartner, der steirischen Wirtschaftskammer (Chamber of Commerce and Industry of Steierska), am 17. Juni 2021 den ersten interregionalen Kongress H₂GreenTECH zur Stärkung der slowenisch-österreichischen grenzübergreifenden Zusammenarbeit im Bereich der Entwicklung von CO2-armen Technologien durchgeführt. Die Veranstaltung in Maribor wurde mit zahlreichen Rednern aus Slowenien und Österreich organisiert, die auf einer virtuellen Bühne auftraten. Das Forschungs- und Innovationsprojekt im Bereich der Wasserstofftechnologien wird im Rahmen des Kooperationsprogramms Interreg Slowenien-Österreich kofinanziert, wodurch sich der Umfang der Forschungen und Innovationen im Bereich der Wasserstofftechnologien durch die grenzübergreifende Zusammenarbeit zwischen Slowenien und Österreich erhöht. Die Projektpartner von H₂GreenTECH werden die Ergebnisse des Kongresses bei der Erstellung des Aktionsplans zur Förderung von CO2-armer Technologien in SI und AT verwenden.

Einleitend hob der Projektleiter vom nationalen chemischen Institut in Ljubljana (National Institute of Chemistry) Dr. Blaž Likozar die Bedeutung des sozialen Abkommens bei der Adressierung der Herausforderung in Bezug auf die Energieversorgung und -speicherung sowie die energetische Unabhängigkeit im breiteren europäischen Kontext hervor. Die meisten EU-Länder haben den Wasserstoff als einen Teil der Lösung zur Dekarbonisierung des Verkehrs und der Industrieprozesse erkannt, insbesondere in Bezug auf die Energiespeicherung, Energieversorgung und Steigerung der Energienutzung aus erneuerbaren Quellen. Die Schlüsselherausforderungen, mit denen wir derzeit konfrontiert sind, beschränken sich nicht nur auf den Entwicklungsbereich, sondern sie sind weitreichender – auf politischer Ebene, bei der Einführung von neuen Technologien in die Wirtschaft und in die Industrieprozesse sowie im Logistikbereich. Das sind die gemeinsamen Herausforderungen, die den nationalen Rahmen übersteigen, weshalb es wichtig ist, dass sich die Schlüsselakteure bei der Suche nach Lösungen auch auf regionaler Ebene verbinden. Dr. Tomaž Boh, der Generaldirektor des wissenschaftlichen Direktorats beim slowenischen Ministerium für Wissenschaft und Sport (MIZŠ) betonte die außerordentliche Bedeutung der grenzübergreifenden Zusammenarbeit im Entwicklungsbereich sowie die Vernetzung sämtlicher Akteure aus den F&E-Institutionen, Wirtschaft und Politik im Bereich der CO2-armen Technologien, einschließlich der Wasserstofftechnologien, die eine nachhaltige Lösungen darstellen. Eine solche grenzübergreifende Zusammenarbeit spiegelt nämlich das Ergebnis der Strategien und Politiken beider Länder wider, die einen bedeutenden Einfluss auf die gemeinsamen strategischen Ergebnisse sowie die Resultate aus Forschung und Entwicklung haben.

Im Anschluss an die Begrüßungsrede folgte der Plenarteil mit einem Überblick über die bestehenden politischen Dokumente im Bereich der CO2-armen Technologien in Slowenien und Österreich, die vom MIZŠ vorbereitet wurden, sowie ein Beitrag von Johann Binder (Forschung Burgenland), der die energiewirtschaftliche Spezifik des Burgenlandes sowie die bestehenden Richtlinien auf politischer Ebene vorstellte. Im Panel, das die Forschungs- und Entwicklungsthemen abdeckte, wurden die aktuellsten Herausforderungen, Erkenntnisse und Projekte im Bereich der CO2-armen Technologien vorgestellt von: Dr. Blaž Likozar, dem Leiter der Abteilung für Katalyse und Reaktionstechnik (Department vor Catalysis and Chemical Reaction Engineering) am Chemischen Institut (National Institute of Chemistry); Dr. Viktor Hacker, dem Leiter der Arbeitsgruppe für Brennstoffzellen und Wasserstoffsysteme am Institut für Chemische Verfahrenstechnik und Umwelttechnik – CEET, das im Rahmen der Technischen Universität Graz wirkt, Dr. Christian Heschl, Abteilung für Energie-Umweltmanagement an der FH Burgenland sowie Heinz-Peter Liechtenecker von der FH Kärnten aus Österreich. Beim wirtschaftlichen Plenarteil wurden die Herausforderungen bei der Einführung von CO2-armen Technologien vorgestellt von: Tilen Sever von der Glasfabrik Steklarna Hrastnik, wo sie sich auf die Dekarbonisierung der Produktionsprozesse durch den Einsatz von Wasserstoff ausgerichtet haben, Johannes Kohlmaier, dem Projektleiter im österreichischen Green Tech Cluster, das sich derzeit zum Zentrum für Kreislaufwirtschaft und Klimawandel in Graz entwickelt; Dr. Alex Kruis vom Unternehmen AciesBio präsentierte die biologische Plattform OneCarbonBio zur Produktion von Industriechemikalien, womit die Netto-CO2-Emissionen verringert werden können, was in Kombination mit Wasserstoff bei der Dekarbonisierung der chemischen Industrie eine Schlüsselrolle spielt. Dr. Zoran Marinšek vom Kompetenzzentrum für moderne Führungstechnologien stellte den Erzeuger/Verbraucher (Prosumer) von Wasserstoff im System des intelligenten harmonisierten Stromsystem vor, das grünen Wasserstoff erzeugt, speichert und zu Strom umwandelt, der aus dem System für den Handel mit flexibler Energie aus dem intelligenten Stromnetz bezogen wird, um die Spitzenlasten auszugleichen und die Energieflüsse im Stromnetz zu regulieren, wodurch dieser einen wichtigen Baustein bei der nationalen Strategie zum Erreichen von Zero-Kohlenstoff darstellt.

Der zentrale Teil des Kongresses war der interaktive Workshop „Die Entwicklung eines Plans für CO2-arme Technologien: eine gemeinsame slowenisch-österreichische Agenda“ unter der Leitung von Dr. Peter Kumer vom MIZŠ, wo die Teilnehmer aus verschiedenen Interessengruppen (Hochschuleinrichtungen, Forschungszentren, Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen, Wirtschaftsvereinigungen, sektorspezifische Agenturen, KMUs und Vertreter der allgemeinen Öffentlichkeit) den Schwerpunkt auf die Entwicklung der Richtlinien (Ziele, Maßnahmen, erwartete Ergebnisse, Zielgruppen und Zeitrahmen) für eine effektivere interregionale Zusammenarbeit legten. Die Teilnehmer stellten fest, dass der fachliche und wissenschaftliche Bereich in den Grenzländern gut entwickelt ist, wobei jedoch die Ausbeute dieses Potentials noch zu gering ist, da für den Wasserstoff eine gezielte Strategie fehlt – ein entwickeltes Konzept, das eine Annäherung der grünen Technologien an den Markt (Endprodukt und Käufer) ermöglichen und die Finanzierung der grenzübergreifenden Projekte und Demonstrationspiloten, die eine bessere Vernetzung sicherstellen, gewährleisten würde.

Die Kongressteilnehmer äußerten den Wunsch nach der Fortsetzung der Zusammenarbeit im Rahmen des geplanten 2. interregionalen Kongresses H₂GreenTECH im November 2021 in Klagenfurt und begrüßten die Einrichtung des Waserstoffzentrums (Hydrogen Centers), das zurzeit im Rahmen des Projekts H₂GreenTECH entsteht. Die zentralen Ziele des Zentrums sind eine langfristige Vernetzung verschiedener Interessengruppen in Slowenien und Österreich im industriellen grenzübergreifenden Netzwerk zur Förderung der Innovationsentwicklung im Bereich der Wasserstofftechnologien sowie die Umsetzung des Aktionsplans zur Förderung CO2-armer Technologien in SI und AT sowie im Rahmen eines Einheitlichen One-Stop-Shops den Unternehmen den Zugang zu den Dienstleistungen, zu fortschrittlichem Wissen und zur Infrastruktur der Forschungs- und Entwicklungszentren gewährleisten. Auf diese Weise wird die Grundlage zur Förderung des Wachstums und der Entwicklung von CO2-armen Technologien sowie zur Wissensübermittlung an die jungen Menschen und der Übergang in eine kohlenstofffreie Gesellschaft gelegt.

Mehr Informationen über das Projekt sind auf der Website des Projekts H2GreenTECH www.h2greentech.eu und in den sozialen Netzwerken FB @H2GreenTECH und LinkedIn @h2greentech-project verfügbar. Für zusätzliche Informationen können Sie sich an den Koordinator und den Projektleiter im Chemischen Institut (Chemistry Institute) Blaž Likozar blaz.likozar@ki.si wenden.



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