POLITISCHES FORUM H₂GreenTECH – Schlüsselerkenntnisse

Einleitung und H2 – Eröffnungsreferate

Zu Beginn des Policy Forums präsentierte Peter Kumer (Ministry of Science, Education and Sport) den Stand der Roadmap von Wasserstofftechnologien in Slowenien und Österreich von H2GreenTECH. Im ersten Teil des Politikforums hieß H2GreenTECH Projektleiterin Petra Props (National Instiute of Chemistry) alle TeilnehmerInnen ebenfalls herzlich willkommen. Sie moderierte die Eröffnungsreferate, welche mit der Referatsleiterin für eine Saubere Energiewende Helene Chraye von der Europäischen Kommissions-Initiative für Wasserstoff begann. Sie setzte dabei den Fokus auf die Wichtigkeit von H2 in der europäischen Energiezukunft und sicherte alle nur mögliche finanzielle Unterstützung von H2 sowohl im Forschungsförderungs- als auch im Unternehmensbereich zu. Blaž Likozar vom Nationalen Chemie Institut aus Slowenien wies darauf hin, dass vor allem die Zusammenarbeit von Industrie, Forschung und Politik verstärkt werden muss. Der Institutsleiter Viktor Hacker von der Technischen Universität Graz (Österreich) vom Institut für Verfahrenstechnik und Umwelttechnik präsentierte den Stand der H2 Forschung von Brennstoffzellen an der TU Graz. Außerdem lud er zum „8. Regionalen Symposion on Electrochemistry of Southeast Europe” vom 11.-15. Juli 2022, welches an der TU Graz veranstaltet wird. Weiter ging es mit Wolfgang Werth von der Fachhochschule Kärnten / Industrierobotik-Labor (Österreich). Er referierte über die Wichtigkeit von Wasserstoff in der akademischen Lehre und plädierte für offene Labore für Industrie und Forschung. Tomaž Boh vom Ministerium für Bildung, Forschung und Sport wies vor allem auf die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen Forschung und Politik hin.

Inspirierende Reden

Weitere sehr inspirierende Reden wurden von Alexander Meincke vom Bundesministerium für Bildung und Forschung aus Deutschland und Paul McCormack vom Belfast Metropolitan College aus Großbritannien gehalten. Meincke referierte über den wichtigen AGENDA PROZESS für grünen Wasserstoff und McCormack über Erfahrungen und Lektionen, die aus dem Projekt GENCOMM (Generating Energy from regional Communities) und anderer Projekte auf wasserstoffbasierter Technologie gewonnen wurden. Er präsentierte Ergebnisse aus bereits 10-jähriger Forschung mit Wasserstoff hauptsächlich in Verbindung mit Windparks und Off-shore Anlagen in Großbritannien und Irland, wobei er die Zukunft von H2 vor allem in der Speicherung von grünen Wasserstoff sieht.

3 Workshops

Workshop 1: Transfer von Forschung und Innovation in die Industrie und vice versa

Nach einer kurzen Kaffeepause starteten die drei Workshops. Der von Sigrid Wolf (TU Graz) moderierte erste Workshop hatte den Titel „Transfer von Forschung und Innovation in die Industrie und vice versa“. In diesem präsentierten Viktor Hacker von der TU Graz und Gernot Voitic von der Rouge H2 Engineering GmbH ihre Zusammenarbeit von Forschung und Industrie über das Projekt OSOD (Onsite-ondemand), welches dezentrale Lösungen für lokale Ressourcen anbietet. Vorteile dieses Projektes sind die hohe Flexibilität, relativ geringen Kosten von H2 und die hohe Reinheit des Wasserstoffes (99,99%). Vojka Žunič and Urban Šegedin vom Nationalen Chemie Institut aus Slowenien zeigten unterschiedliche Möglichkeiten der H2 Übertragung von der kleinskalierten Forschung in den Unternehmensmarkt. Es ginge zum einen über den Technologieschub und zum anderen durch den Zug des Marktes, bei beiden ist ein stärkerer Dialog zwischen Regierung, Forschungssektor und Industrie gefordert.

Workshop 2: Politischer Rahmen und Prioritäten

Der 2. Workshop wurde von Peter Kumer vom Slowenischen Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Sport moderiert. Vesna Krulej vom Ministerium für Infrastruktur referierte über das Gesetz „Infrastruktur für alternative Kraftstoffe“, das Reshub Projekt und die Grenzüberschreitende Wasserstoffregion der nördlichen Adria – Slowenien, Kroatien und Italien. Andreas Dorda vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (Österreich) präsentierte das Erneuerbaren Energie Ausbau Gesetz aus dem Jahre 2021, in welchem auch Wasserstoff eine größere Rolle spielt. Für die kommenden Jahre werden für transnationale H2 Forschungsprojekte mehrere Mio. Euro zur Verfügung gestellt. Nena Dokuzov vom slowenischen Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung und Technologie zeigte verschiedene Arten des Investments zur Verbesserung der Energie-Effizienz für Unternehmen mittels unterschiedlicher Lösungsmöglichkeiten wie Energiespeicherung, nachhaltige Mobilität und natürlich auch die Wasserstoff-Technologie. Am Ende des 2. Workshops sprach Zoran Marinšek vom Competence Center for Advanced Control Technologies (Slowenien). Er verwies in seiner “Roadmap für Wasserstoff-basierte Wirtschaft“ unter anderem auf folgende Punkte: Verstärkung der H2 Anwendung in den Betrieben, aufgeteilte Produktion und H2 als Teil eines lokalen Energiesystems und grenzüberschreitender, regionaler Kooperationen aufbauen.

Workshop 3: Möglichkeiten zur gemeinsamen Finanzierung von Forschung, Entwicklung und Innovation von Wasserstofftechnologien

Nach einer weiteren Kaffeepause moderierte Dragica Marinič (Wirtschaftskammer Slowenien) den Workshop 3 „Möglichkeiten zur gemeinsamen Finanzierung von Forschung, Entwicklung und Innovation von Wasserstofftechnologien“. Interessante Antworten kamen dazu von Peter Raimann von der Österreichischen Energie Agentur, der die Wichtigkeit von Forschungsförderungsplattformen wie A3PS, wo man die Roadmap Eco-Mobility 2030plus finden kann, oder WIVA P&G, der WASSERSTOFF-INITIATIVE und VORZEIGEREGION Österreichs, herausstrich. Oder Marko Hren vom Regierungsbüro für Entwicklung und europäische Kohäsionspolitik, der vor allem die Möglichkeiten zur gemeinsamen Finanzierung der Forschung als wichtigen Punkt hervorhob. Harald Ladich von der Burgenländischen Wirtschaftsagentur ist davon überzeugt, dass H2 in den zukünftigen EU-Projekten immer wichtiger werden wird und die Zusammenarbeit verstärkt werden müsste. Dieser Meinung war auch Tomaž Vuk vom Zementbetrieb Salonit Anhovo aus Deskle in Slowenien indem er meinte, man müsse im Bereich H2 in allen Sektoren nun sehr rasch sein und spezielle Lösungen für individuelle Unternehmens-Probleme finden, möglicherweise mit unterschiedlichen Business Modellen.

Zum Abschluss fasste Marion Schönfeldinger von der Forschung Burgenland die Inhalte zusammen und gab einen Ausblick über die wichtigsten 3 Punkte zur Förderung und Unterstützung von H2, die aus allen Präsentationen zu vernehmen waren:

Mehr Zusammenarbeit, die Geschwindigkeit drastisch erhöhen und neue Wege des Denkens sind unumgänglich, damit H2 dazu beitragen kann, die – 55 % Ziele von CO2 Emissionen zu erreichen!



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